Ohne Vergebung ist keine Gemeinschaft möglich

15 Die Brüder Josefs aber fürchteten sich, als ihr Vater gestorben war, und sprachen: Josef könnte uns gram sein und uns alle Bosheit vergelten, die wir an ihm getan haben. 16 Darum ließen sie ihm sagen: Dein Vater befahl vor seinem Tode und sprach: 17 So sollt ihr zu Josef sagen: Vergib doch deinen Brüdern die Missetat und ihre Sünde, dass sie so übel an dir getan haben. Nun vergib doch diese Missetat uns, den Dienern des Gottes deines Vaters! Aber Josef weinte, als man ihm solches sagte. 18 Und seine Brüder gingen selbst hin und fielen vor ihm nieder und sprachen: Siehe, wir sind deine Knechte. 19 Josef aber sprach zu ihnen: Fürchtet euch nicht! Stehe ich denn an Gottes statt? 20 Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen, um zu tun, was jetzt am Tage ist, nämlich am Leben zu erhalten ein großes Volk. 21 So fürchtet euch nun nicht; ich will euch und eure Kinder versorgen. Und er tröstete sie und redete freundlich mit ihnen. (1.Mose 50,15-21; LUT 2017)

Verletzungen zwischen Geschwistern können heilen, wenn Vergebung geschehen kann. Am Ende stehen Hoffnung und Zuversicht, weil Gott Hoffnung und Zuversicht schenken will. Josef fragt: “Stehe ich denn an Gottes statt?” Es ist Gottes Sache, die Dinge zu einem guten Ende zu führen. Es entsteht viel Missmut und Leid dadurch, dass wir das nicht beherzigen: “Ich bin unter Gott.”

2 Perspektiven:
1) Weil wir zu Gott gehören, kann uns nichts aus diesem Beziehungsraum herausreißen, weil wir unter Gott sind und in Gott unseren Herrn haben. (Röm 8,33-39)
2) Wer das Vertrauen hat, nicht selber Gott zu sein, sondern unter Gott zu stehen, der kann und wird nicht auf Rache und Vergeltung setzen. Denn er weiß, dass wir das letzte Wort gar nicht sprechen brauchen, sondern wir können es Gott überlassen.

In der Welt geht es nicht gerecht zu. Wie gut, dass es den Einen gibt, der für Gerechtigkeit sorgen wird.

Vergebung ist das Thema, das uns betrifft. Ob wir der Vergebung bedürfen oder ob wir selbst vergeben. Elementar im ‘Vater Unser’: “Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.” Jesus hat die Schuld, die Menschen tragen, auf sich genommen, damit wir frei von Schuld sind. Das ist wahrhafte Vergebung.